Wer erfand den Spielautomaten?

Laut Archivmaterial der offiziellen Ratgeber tauchten die ersten Glücksspielautomaten 1891 auf. Diese von der US-Firma Sittman and Pitt Company in New York hergestellten Spielmaschinen inspirierten sich vom traditionellen Poker. Ende des 19. Jahrhunderts wurden solche Pokerautomaten zum ersten Mal Bargästen in San Francisco, New York und Chicago zur Verfügung gestellt.

Da Poker in den USA schon immer ein beliebtes Spiel war, konnten die Automaten der Sittman and Pitt Company schnell große Erfolge verbuchen.
Pokerspielautomat aus dem Jahr 1891

Zigarren als Gewinne

Die damaligen Pokerautomaten, die mit Nickelmünzen (5 Cent) gefüttert werden konnten, schütteten keine Münzen aus. Wenn es einem Spieler gelang, eine Gewinnkombination zu erzielen, wurde er mit Zigarren belohnt. Kleinere Gewinne wurden in Form von Gutscheinen vergeben, mit denen man kostenlose Getränke an der Bar erhielt.

Spielautomat Liberty Bell von 1894

Um zu den Ursprüngen des ersten Spielautomaten zurückzukehren, der Gewinne in Echtgeld ausschüttete, müssen wir eine Zeitreise ins Jahr 1894 unternehmen. Sein Erfinder war Charles Fey, ein Deutscher, der 1885 in die USA ausgewandert war. Als gelernter Mechaniker hatte sich Fey schon immer für Pokerautomaten interessiert. In seiner Freizeit entwarf er im Hinterzimmer seiner Werkstatt in San Francisco einen Spielautomaten, der die Welt des Glücksspiels für immer verändern sollte.

Nach zahlreichen Versuchen in seiner Werkstatt brachte Charles Fey 1894 den Spielautomaten Liberty Bell heraus. Anders als die Pokerautomaten der Sittman and Pitt Company funktionierte Feys Slotmaschine mit 3 Walzen, die mit Symbolen bedruckt waren, und bei mehreren Gewinnkombinationen wurden die Gewinne automatisch ausgezahlt.

Außerdem war Feys Maschine elegant und sehr einfach zu bedienen! In den Bars von San Francisco wurde sie schnell zum Star. Bei Hauptgewinnen wurden die Spieler mit 10 Nickelmünzen belohnt.

Internetreferenzen zur Liberty Bell

Auf der Website CharlesFey.com finden Sie exklusive Informationen über die Liberty Bell Spielautomaten. Dort sind unter anderem die Originalmodelle von Feys Maschinen zu sehen. Auch die Originalmodelle der Liberty Bell-Maschine, die in den USA zu Rekordpreisen verkauft wurden, finden Sie auf dieser Internetseite.

Es existieren auch andere Informationsseiten zu Feys Liberty Bell-Maschinen, sie sind jedoch nicht so umfangreich wie die Website CharlesFey.com.

Während der Prohibition

In den USA waren Glücksspiele in den 1900er Jahren nicht reguliert. In den Jahren 1910 bis 1933 wurde, wenig überraschend, das Spielautomaten-Business in den meisten US-Bundesstaaten mit Verboten belegt. In der Tat ruinierten sich in jener Zeit viele Spieler an den so genannten „einarmigen Banditen“. Um dieser neuen Volkskrankheit entgegenzuwirken, wurden die Münzautomaten vom Markt genommen. Die Hersteller von mechanischen Spielautomaten hatten es also nicht leicht in jener Zeit.

Erst Ende 1933 wurden Spielautomaten wieder auf US-amerikanischem Boden zugelassen.

Kaugummi-Spielautomaten

Glücksspiele waren in den USA von 1910 bis 1933 zwar verboten. einige Hersteller hatten jedoch die Idee, anstatt dessen Kaugummiautomaten auf den Markt zu bringen. Diese Automaten mussten mit Geld gefüttert werden, schütteten ihre Gewinne jedoch nicht in Münzen aus – somit entsprachen sie dem Gesetz.

Einer der erfolgreichsten Kaugummi-Spielautomaten der 1910er Jahre war The Operators Bell der Firma Mills Novelty.

Bei einem Gewinn erhielten die Spieler automatisch Kaugummikugeln in den Geschmacksrichtungen der Früchte, die auf den Walzen des Automaten abgebildet waren.

Die Kaugummimaschine The Operators Bell

Zahlreiche Fey-Spielautomaten

Charles Fey war einer der einfallsreichsten Männer, der in den Jahren 1894 bis 1930 die verschiedensten Arten von Spielautomaten erfand. Er ersann unter anderem das Konzept der Jackpot-Maschine, welche die Chance bot, alle in der Maschine vorhandenen Münzen auf einen Schlag zu gewinnen. Er erfand auch eine neue Maschine mit zwei Glücksrädern. Doch auch wenn Fey als Pionier des mechanischen Spielautomaten gilt, wurde nur seine Erfindung der Liberty Bell ein echter Erfolg. Angesichts einer starken Konkurrenz gelang es ihm nicht, sich auf dem amerikanischen Markt durchzusetzen.

Spielautomaten in Casinos

Die ersten Spielautomaten der Geschichte wurden In den 1900er Jahren in Bars und Saloons gespielt. Später, in den 1930er Jahren, tauchten die Einarmigen Banditen bei Barbieren, Tabakhändlern und in Kegelbahnen auf. Erst 1946, als die ersten großen Casinos in Las Vegas gebaut wurden, waren die Spielautomaten auch in Casinos zu sehen.

Spielautomaten im Internet

Spielautomaten gehören in Online Casinos zu den beliebtesten Spielen. Seit der Eröffnung der ersten Casino Websites in den 1990er bis 2000er Jahren haben sich Online-Spielautomaten zu einer Branche mit enormen Umsätzen entwickelt. Auf diesem wettbewerbsintensiven Markt sind die Anbieter von Online-Spielen weltweit führend. Zu den größten Spieleentwicklern gehören die Firmen Games Global und IGT.

Die Spiele von Games Global sind in den Online Casinos in Luxemburg und Europa am beliebtesten, die IGT-Spiele erfreuen sich in Nordamerika großer Beliebtheit. In denjenigen US-Bundesstaaten, die Glücksspiele im Internet erlauben, sind die IGT-Spielautomaten allgegenwärtig.

Einfluss der Fey-Spielautomaten heute

Das Duo Wheel war ein Spiel mit 2 Glücksrädern
Die genialen Maschinen von Charles Fey zeigen auch heute noch ihre Wirkung. Wenn man sich einige der neueren klassischen Slots mit drei Walzen ansieht, entdeckt man tatsächlich Ähnlichkeiten mit der Liberty Bell aus dem Jahr 1894, Feys erfolgreichstem Spielautomaten.

Daneben war der deutschstämmige Mechaniker auch ein Wegbereiter für Spielautomaten mit Jackpot-Rädern. 1927 machte Fey mit dem zweirädrigen Spielautomaten „THE DUO“ erneut auf sich aufmerksam. Allerdings wurde dieses Spiel nicht zum Favoriten der Glücksspielfans.